Foto: Thomas Trutschel/photothek.de/BMEL

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Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat am 24. Mai 2022 am Agrar- und Fischereirat in Brüssel teilgenommen. Im Mittelpunkt der Ratstagung standen die Folgen des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine, die Lage auf den Agrarmärkten infolge des Krieges sowie die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit.

Cem Özdemir: „Nicht genug, dass Putin schreckliche Verbrechen gegen die Menschen in der Ukraine begeht. Er schürt weltweit Hungersnöte, um Russlands Einfluss in der Welt brutal durchzusetzen. Dank der Landwirtschaft in Deutschland und der EU haben wir einen hohen Selbstversorgungsgrad – wir müssen uns keine Sorgen um unsere Versorgungssicherung machen. In den ärmsten Regionen dieser Welt sieht es anders aus, auch für sie haben wir eine Verantwortung. Putins Kornkrieg trifft die Menschen dort besonders hart, wo die Klimakatastrophe und die Biodiversitätskrise heute schon drastische Ausmaße haben.“

Außerdem sei es wichtig, sagte Özdemir, die globale Versorgung zu stärken, ohne andere Krisen wie die Klimakatastrophe und das Artensterben zu befeuern. Der Bundesminister stellte im Rat dazu seinen Vorschlag vor, die Fruchtwechsel-Regelung der neuen EU-Agrarpolitik um ein Jahr zu verschieben.
Am Rande der Ratssitzung dankte Bundesminister Özdemir der EU-Kommission für ihre Vorschläge zum deutschen GAP-Strategieplan. „Die Anmerkungen der Kommission ermutigen uns, den Transformationsweg hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und krisenfesten Betrieben weiter zu gehen. Die Anmerkungen aus Brüssel decken sich mit dem, woran wir intensiv arbeiten: Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität gemeinsam voranbringen und nicht als Gegensätze betrachten.“ Nun würden zügig mit den Bundesländern und Interessenvertretungen Gespräche geführt, um den deutschen GAP-Strategieplan weiter zu optimieren, so Özdemir weiter.

Auf Initiative von Bundesminister Özdemir wurde im Agrarrat zudem die Reduzierung der Torfnutzung im Gartenbereich beraten. Zum Torfabbau werden Moore trockengelegt, wodurch klimaschädliches CO2 freigesetzt wird. Özdemir: „Mit Torf zu gärtnern ist wie mit Kohle zu heizen – es passt nicht mehr in unsere Zeit und macht unsere Klimaschutzbemühungen zunichte. Wir brauchen auf EU-Ebene ein gemeinsames Vorgehen. Ziel muss sein, klimafreundliche Alternativen zur Torfnutzung zu finden.“