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Die Fläche für Speisekartoffeln ist im Vergleich zum Vorjahr vermutlich um 0,5 % auf 621.148 ha gestiegen, so eine Schätzung der North Western European Potato Growers (NEPG). Mit Blick auf die aktuellen Umstände, auch Covid-19 genannt, sei eine Flächenreduzierung aber nicht mehr möglich gewesen, da die Kartoffelerzeuger bereits Pflanzkartoffeln bestellt und Anbauflächen gepachtet haben.

Das größte Wachstum ist in Deutschland und Frankreich zu verzeichnen, wo es einen Umschwung von verarbeiteten zu Speisekartoffeln gegeben hat. Der erste Teil der Anbausaison war zu trocken, und die Knollenzahl und die Erträge der Frühkartoffeln in Deutschland sind niedriger als üblich. Es wird erwartet, dass weniger frühe Kartoffeln für die Verarbeitungsindustrie geerntet werden. Die meisten Erzeuger haben beschlossen, normal zu ernten und nicht zu lange zu warten. Mehrere Verträge wurden von der verarbeitenden Industrie sogar gekündigt. „Es ist immer der Ertrag und nicht die Fläche, die das Volumen der kommenden Ernte ausmacht, und es ist noch zu früh, diese Erträge zu schätzen“, betonte die NEPG. Die trockenen Bedingungen zu Beginn des Erntezyklus könnten das verfügbare Volumen bereits begrenzt haben. Der Markt wird im kommenden Jahr von den Anbaubedingungen der Ernte in den fünf großen Kartoffelländern in Europa abhängen. Die Anbaufläche in den USA ist um 5 % zurückgegangen, da stellt sich die Frage, wie die amerikanische Ernte ausfallen und welchen Einfluss sie auf den weltweiten Export von Kartoffelprodukten haben wird. In dieser Saison gebe es aber auch zu viele Bedingungen und Fragen, die den Markt bestimmen, so der NEPG weiter. Dazu gehört: Welchen Einfluss wird die Covid-19-Pandemie in den kommenden Monaten auf die Märkte haben? Wie gut sind die Landwirte auf eine längere und kostspieligere Lagerung ohne den Einsatz von CIPC vorbereitet, die jetzt in ganz Europa verboten ist?