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'Unsere Gesellschaft steht aktuell vor immensen Herausforderungen und viele Bürger haben aufgrund explodierender Energie- und Lebenshaltungskosten Sorgen und Existenzängste. Die Lebensmittelbranche teilt diese Sorgen wegen Rohstoff- und Gasknappheit, auch wenn die Versorgung mit Lebensmitteln zurzeit noch gesichert ist. Langfristig geht es um nicht weniger als leere Regale und Menschen, die ihre Arbeitsplätze verlieren in einer Branche die systemrelevant ist', erklärte der Lebensmittelverband Deutschland e.V.

Obgleich dieser großen Herausforderungen habe die Lebensmittelwirtschaft den Blick in die Zukunft gerichtet und arbeitet weiter an ihren Zusagen für ihren Teil der Verantwortung für Mensch, Tier und Natur, sei es auf nationaler Ebene im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie oder auf europäischer Ebene durch die Arbeiten am Green Deal. Mit Blick auf Werbung habe die deutsche Lebensmittelwirtschaft ihre umfassenden Selbstverpflichtungen im vergangenen Jahr erweitert. Diese sehen vor, dass der besondere Schutz, den bisher Kinder unter zwölf Jahre genießen, auf Minderjährige unter 14 Jahre ausgeweitet wird. Außerdem wurde beschlossen, dass positive Ernährungseigenschaften von Lebensmitteln, die Nährstoffe oder Substanzen mit ernährungsbezogener oder physiologischer Wirkung enthalten, deren übermäßige Aufnahme im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung nicht empfohlen wird, in der audiovisuellen kommerziellen Kommunikation, die sich an unter 14-Jährige richtet oder im direkten Umfeld von Kindersendungen platziert ist, NICHT hervorgehoben werden dürfen. Die Stellschrauben, an denen die Branche drehe, um Nachhaltigkeit, einen insgesamt gesundheitsförderlichen Lebensstil und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, seien umfassend.

Das Thema Kindergesundheit allein auf Fehlernährung herunter zu brechen sei weder zielführend noch weitsichtig. Aspekte wie seelische Gesundheit, das soziale Umfeld, der sozioökonomische Status und Bewegung seien ebenfalls entscheidend. In Zeiten, in denen vielerorts in Schwimmbädern aufgrund der Energiepreise die Wassertemperaturen herabgesetzt werden, sodass Eltern zweimal überlegen, ob sie mit ihren Kindern schwimmen gehen, stellt sich die Frage nach zielgruppengerechten Sport- und Bewegungsangeboten, die sich Eltern zudem auch leisten können, umso dringender.

Wer immer nur nach Schuldigen suche und diese mit überzogenen Vorwürfen anprangere, anstatt konstruktiv an Lösungen mitzuarbeiten, müsse sich nicht wundern, wenn sein Geschäftsmodell nicht mehr trage, so der Lebensmittelverband. Neben all dem vorgenannten dürfen zu guter Letzt nicht die Erziehungsberechtigten vergessen werden. Und dabei gehe es nicht um Schuldzuweisung, sondern darum, Menschen Hilfestellung zu geben, die Beruf, Alltag und Kinder unter einen Hut bringen müssen und denen es teilweise an Wissen, aber häufig auch an der Zeit fehlt, um einen gesunden Lebensstil in den Familienalltag zu integrieren.