Foto: Emanuela Stifano

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„Die italienische O+G-Branche zwischen alten und neuen Herausforderungen, Kosten und Wettbewerbsfähigkeit, Export, Innovation und Verpackung“ – unter diesem weitreichenden Titel hat sich auf der FRUIT LOGISTICA die Vereinigung ‚Le Donne dell‘Ortofrutta‘ (Frauen in der O+G-Branche) in einem rund einstündigen Treffen zu aktuellen Themen und Erfolgsgeschichten ausgetauscht.

Giulia Montanaro, International Relations Officer beim Apfelverband Assomela, kommentierte die geplante EU-Verpackungsverordnung: „Die restriktive Norm setzt auf lose Ware; sie verbietet Kunststoff-(Einweg-)Verpackungen, ohne die Auswirkungen auf Produkthygiene und -schutz zu berücksichtigen. Die Aufkleber sollen industriell kompostierbar werden, doch diese sind für unsere Branche ein wichtiges Kommunikationsmittel“, so Montanaro. Bei der OP Joinfruit ist das Recycling Realität: „Wir setzen auf einen 100%ig recycelbaren Film, sofern die Produkte es zulassen. Auch unsere Etiketten sind komplett recycelbar – das macht uns stolz“, erklärte Commercial Manager Stefania Mana. Thema Transport: „Nach dem Sommer 2022 sind die Frachtraten von Fernost nach Europa von 12.000 Euro auf 2.000 Euro gesunken. Das ist günstig für die Unternehmen, zeugt jedoch auch vom Rückgang des weltweiten Handels“, mahnte Valentina Mellano, CEO des Logistikunternehmens Nord-Ovest.

Die Teilnehmerinnen tauschten sich auch zu Erfolgsrezepten bei neuen Sorten und Ideen aus. „Es ist von grundlegender Bedeutung, zuzuhören, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen, besonders die der jüngeren Generationen. Das erfordert Geld, Geduld, Mut und Entschlossenheit“, betonte Alessandra Damiani von Orsini e Damiani. „Unsere Linie ‚Mangiatutto‘ (Iss alles) ist so entstanden: weil wir die generelle Zeitknappheit der Verbraucher beobachtet haben“, ergänzte sie. „Wir setzen auf Kommunikation und gehen in direkten Kontakt zu Verbrauchern und dem Handel“, erzählte Francesca Appio der Erzeugerorganisation (OP) Primo Sole. „So haben wir die Konsumenten in den Handel gebracht, und zwar bevorzugt in die LEH-Ketten, die mit uns zusammenarbeiten“, erklärt sie. Einen neuen Weg in den Handel hat das neapolitanische Unternehmen Foen gefunden: „Wir haben Gemüse in Kosmetikprodukte integriert“, berichtete Gründerin und Inhaberin Maria Pia Paolillo. „Inzwischen haben wir sieben Produkte mit Fenchel-Extrakt im Programm“, so Paolillo abschließend.