Foto: ChaoticDesignStudio/AdobeStock

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In Deutschland kann der Bedarf an Birnen aus konventioneller und ökologischer Erzeugung zurzeit nicht aus heimischer Produktion gedeckt werden. Die auf dem Markt dominierenden Sorten haben eine Achillesferse: Sie sind hoch anfällig für die Krankheit Feuerbrand. Alexander Lucas, Conference, Williams Christ, die Schönen aus Charneux oder Clapps Liebling: Sie alle haben dem Bakterium Erwinia amylovora nichts entgegenzusetzen. Das Forschungsprojekt FeuResBir des Julius Kühn-Instituts (JKI) will hier wichtige Vorarbeit leisten und Resistenzmechanismen der wichtigsten Bakterienkrankheit erforschen, damit die Züchtung widerstandsfähiger Birnensorten neue Impulse erhält.

Für FeuResBir wurden geeignete deutsche Partner aus Bayern und vom Bodensee mit Birnensammlungen ins Boot geholt, aber auch Forschungspartner aus Spanien und Neuseeland sind beteiligt. Gemeinsam wollen sie die genetischen Ressourcen bei Birne und Pyrus-Wildarten darauf untersuchen, ob sie Resistenzen in sich tragen, welche Gene an der Krankheitsabwehr beteiligt sind und wie diese vererbt werden, damit sie sich für die Sortenzüchtung nutzen lassen. Feuerbrand gilt in der EU als sogenannter regulierter Nichtquarantäneschadorganismus (RNQP). Derzeit seien die regelmäßigen Kontrollen von Birnenanlagen und benachbarten Wirtspflanzen, sowie das Entfernen oder den radikalen Rückschnitt befallener Bäume die einzige Möglichkeit, den Erreger in Schach zu halten.

„Da die Krankheit nicht oder nur sehr unzureichend mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden kann, setzen die Erzeuger große Hoffnung auf neue Sorten“, so Dr. Andreas Peil, der als Züchter am JKI in Dresden-Pillnitz arbeitet. „Während beim Apfel in verschiedenen Züchtungsprogrammen die Resistenzmechanismen gegenüber dem Feuerbrandbakterium intensiv erforscht werden, sind die internationalen Bemühungen bei Birne sehr eingeschränkt.“