Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln ist um etwa 6,7 % gesunken.

Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln ist um etwa 6,7 % gesunken.

Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln ist in Deutschland weiterhin rückläufig. Wie Landwirtschaftsministerin Klöckner bekannt gibt, liegt der Wert im Jahr 2019 auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren.

Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft hat am 12. August gemeinsam mit Friedel Cramer, Präsident des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), den Jahresbericht zum Absatz von Pflanzenschutzmitteln 2019 vorgestellt. Demzufolge ist die Menge an verkauften Pflanzenschutzmitteln im Inland im Vergleich zu 2018 um etwa 6,7 % gesunken. Hervorzuheben sei laut Klöckner insbesondere der Rückgang bei Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat: Der Verkauf hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 % verringert.

Damit sinke der Absatz an Pflanzenschutzmitteln auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren. Die Ministerin führt dies unter anderem auf das trockene Wetter, ein verändertes Bewusstsein in der Bevölkerung, resistente Züchtungen sowie Forschungsfortschritte bei den Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz zurück.

Klöckner unterstreicht in der Pressekonferenz die Unabdingbarkeit des Pflanzenschutzes: Wo weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse gegessen werden soll, welches regional angebaut und nicht aus Übersee importiert sein soll, braucht es wirksame Pflanzenschutzmittel, um die Versorgung zu garantieren. Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) sieht die Anbauvielfalt bedroht: „Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist stark von den jeweiligen Witterungsverhältnissen abhängig. Der zu beobachtende Rückgang ist aber auch eine Folge der erhöhten Sensibilität und des Einsatzes modernster Technik in der Landwirtschaft.' Allerdings gebe es wegen extrem hoher Anforderungen und schleppender Zulassungsverfahren immer weniger unterschiedliche Wirkmechanismen gegen Schädlinge. „Es drohen Resistenzen. Insbesondere bei anspruchsvollen Kulturpflanzen wird es zunehmend schwieriger, Schädlinge und Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Die Anbauvielfalt ist in Gefahr.“