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Bereits am 13. März hatte Landwirtschaftsminister Maurizio Martina seinen Rücktritt angekündigt.
Italien ist durch die Wahlen vom 4. März politisch desorientiert und mit den Schwierigkeiten der Bildung einer neuen Regierung konfrontiert. Klar ist, dass die Wahl des Ministers, der inzwischen zum Parteisekretär der bei den Wahlen besiegten Demokratischen Partei PDI ernannt wurde, von der politischen Logik und nicht von der des Staates gesteuert war.


Martina wird zunächst vom Premier Paolo Gentiloni ersetzt und wird vor allem wegen seines Engagements für die Weltausstellung Expo 2015 in Mailand in Erinnerung bleiben. Mailand und Italien wurden als Schaufenster der italienischen Agrar-Produkte in den Vordergrund gerückt.
Trotz des Rücktritts bleibe der Eindruck eines intellektuell ehrlichen Mannes und Politikers, der der Linie treu bleibt, bestehen. Aber er lässt einen Agrar-Lebensmittelsektor mit vielen offenen Fragen auf nationaler und internationaler Ebene zurück.
Dazu gehört die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik, die die Kommission jetzt beschleunigen möchte und bei der Italien eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen einnehmen sollte.
In diesem Zusammenhang, zwischen angekündigten Budgetkürzungen und der Gefahr von Deformationen der Konkurrenz, die schwerwiegende Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung im Sektor haben könnte, bräuchten Brüssel sowie Rom eine starke Führung.
Auch zur Unterstützung eines Obst- und Gemüse-Systems, das mit seinen rund 13 Mrd Euro Umsatz (fast 20 bei Einschluss der Zulieferbetriebe) Italien noch immer an der Spitze der europäischen und internationalen Ränge sieht.
Die gemeinsame Marktorganisation, ein grundlegendes Instrument für den Sektor, das, wie die Marktteilnehmer hoffen, erneut bestätigt wird, erfordert erstklassige technische und politische Unterstützung und nicht mehr Versprechungen und Personen 'auf kurze Sicht'. Ncx Drahorad