Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen haben die Regierungskoalition platzen lassen. Der Vorsitzende der mitregierenden Partei „Italia Viva“, Matteo Renzi, verkündete am 13. Januar nach einem monatelangen Streit die Rücktritte von Teresa Bellanova und Familienministerin Elena Bonetti.

Die Probleme zwischen Renzi und Regierungschef Conte drehten sich vor allem um die Verteilung der Milliarden-Hilfen zur Bewältigung der Pandemie. Zusammen mit EU-Geldern und einem nationalen Unterstützungsprogramm ging es zuletzt um 209 Mrd Euro. Teresa Bellanova war laut italienischen Medien nicht ganz unumstritten. Zwar habe sie sich durch exzellente Kenntnisse in der Landwirtschaft, besonders im Obst- und Gemüse-Bereich hervorgetan, andererseits habe sie auch immer wieder Projekte angekündigt aber nicht konsequent weitergeführt. In Brüssel soll Bellanova wegen ihres Sachverstands und ihrer Freundlichkeit sehr beliebt sein, heißt es in italienischen Medien. Die Regierungskoalition des parteilosen Ministerpräsidenten Conte bestand aus der Fünf-Sterne-Bewegung, den Sozialdemokraten und Viva Italia. Das Parlament forderte wegen der Corona-Krise schnelle Neuwahlen, um die Auszahlung der Hilfsgelder nicht noch länger zu behindern.