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Eine positive Zwischenbilanz hat das italienische Landwirtschaftsministerium hinsichtlich des am 1. Juni in Kraft getretenen Dekrets zur Legalisierung von Migranten gezogen. Laut seinen Angaben bezogen sich 12 % der bis Ende Juni insgesamt gestellten 69.721 Anträge auf die Land- sowie die Fischereiwirtschaft. Konkret waren es 8.310.

Die gut 8.000 Anträge aus der Landwirtschaft seien „Ansporn weiter zu machen“, betonte Landwirtschaftsministerin Teresa Bellanova bei einem Treffen mit Vertretern des Innenministeriums, der Gewerkschaften und der landwirtschaftlichen Verbände.
Natürlich gebe es noch die eine oder andere bürokratische Hürde, die zu beheben sei. Zu diesen gehörten die Sozialabgaben, die die Arbeitnehmer für die Zeit vor dem regulären Vertragsabschluss zu zahlen hätten, erklärte die Ministerin. Weniger zufrieden zeigten sich die Gewerkschaften. Der Sekretär der Gewerkschaft CISL, Andrea Cucello, wies darauf hin, dass die Abgaben, die der Arbeitgeber zusätzlich zu den 500 Euro pro Arbeiter für die Arbeitsbewilligung zahlen müsse, eine enorme Hürde darstellten. Es sei daher kein Wunder, dass die Anträge aus dem Haus- und Pflegebereich zahlreicher seien als die aus der Landwirtschaft. Es sei ja finanziell weitaus leichter zu stemmen, ein oder zwei Arbeitskräfte zu legalisieren als zehn, 15 oder mehr. Deshalb habe der Gewerkschaftsverband schon mehrmals die Forderung gestellt, im Fall mehrfacher Anträge die rückwirkend erhobenen Sozialabgaben zu senken. Vielleicht würde das zumindest einem Teil der Afrikaner aus der Illegalität helfen, so Cucello. Derweil hat die römische Regierung die Antragsfrist für das Programm, die ursprünglich am 31. Juli enden sollte, bis auf den 15. August verlängert. Bellanova teilte zudem mit, dass das Quoten-Dekret nun unterzeichnet worden sei. Demnach dürfen für Arbeiten in der Landwirtschaft in den nächsten drei Jahren jeweils 6.000 Personen aus Drittstaaten nach Italien einreisen. AgE