Foto: Francesco Sgura/AdobeStock

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Ein Countdown, der die Branche in Atem hält: Ab Freitag, 15. Oktober 2021, wird der Green Pass, die italienische Version der 3G-Regel, für den Zugang zu öffentlichen und privaten Arbeitsplätzen im Land vorgeschrieben. Die Obst- und Gemüsebranche blickt laut Italiafruit besorgt auf das, was kommt. Mit einer Verordnung hat die Draghi-Regierung letzte Details festgelegt: Ausnahmeregelungen sind nicht vorgesehen.

Pietro Mauro, Direktor des italienischen Verbands Fruitimprese, erklärt: 'Wir haben drei Informationsschreiben veröffentlicht und das Procedere für Unternehmen mit Vorlagen und Anleitungen verdeutlicht, aber es gibt noch viel Unbekanntes. Die Probleme liegen vor allem in der Kontrolle des nicht in den Unternehmen beschäftigten Personals.“ Dazu gehörten laut Mauro häufig aus Osteuropa stammende Transportunternehmer oder Erntehelfer, die nicht geimpft oder mit Sputnik geimpft sind, was derzeit für den Grünen Pass nicht anerkannt werde. Aber auch Außendienstmitarbeiter, für die eine Ausnahmeregelung wünschenswert sei. Es bestünde die Gefahr, dass Arbeitskräfte und LKW-Fahrer sich für Länder entscheiden, die weniger strenge Regelungen haben als Italien, etwa Deutschland oder Frankreich. „Wir hoffen, dass es keine kritische Situation für den Sektor geben wird.“, schließt der Fruitimprese-Direktor. Auch beim italienischen Verband Unaproa beschäftigt man sich mit den neuen Vorgaben. Zwar stimme man laut dem gesetzlichen Vertreter, Felice Poli, zu 100 % mit den Bestimmungen überein, da sie die Sicherheit aller Verbraucher gewährleiste. Doch Vizepräsident Antonio Salvatore fügt hinzu: „Die organisatorischen Schwierigkeiten für die Unternehmen unseres Sektors sind nicht unerheblich und verursachen beträchtliche Verwaltungskosten.“ Auch Großmärkte und Verteilerzentren der Lebensmittelindustrie seien nach Angaben von Italiafruit aufgefordert, nicht nur eigene Mitarbeiter, sondern auch Kunden auf Einhaltung der 3G-Regel zu prüfen. Wie dies geregelt werde, sei noch unklar.