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Die Ausfuhren von Obst und Gemüse haben sich in der ersten Jahreshälfte 2021 mengen- und wertmäßig erholt. „Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres wurden 2,6 Mrd Euro (+13,9 %) erzielt. Die Volumen stiegen auf 1,8 Mio t (+10 %). Bis Ende des Jahres könnten es mehr als 5 Mrd Euro sein“, betonte Fruitimprese Präsident Marco Salvi bei der Vorlage der Halbjahresbilanz. Die Zahlen basieren auf ISTAT.

Die Exportsteigerung betrifft Äpfel, Kiwis und Birnen. Insgesamt legte Frischobst um 16,5 % zu. Auch geschälte italienische Haselnüsse erlebten einen Boom auf internationalen Märkten. Außerdem, so erklärte Salvi weiter, stünden Avocados mit einem Plus von 49 % weiterhin hoch im Kurs.
„Die Unternehmen sind auf den ausländischen Märkten aktiv und dynamisch, aber es besteht Handlungsbedarf, denn der Abstand zu unserem Hauptkonkurrenten Spanien wird immer größer', fuhr Salvi fort und bedauerte den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, den Fruitimprese kürzlich gegenüber dem zuständigen Minister Patuanelli dargelegt hatte.
„Wir haben höhere Arbeitskosten als unsere Konkurrenten, und es wird immer schwieriger, Arbeitskräfte sowohl für die Ernte auf dem Land als auch in unseren Packstationen zu finden. Ausländische Mitarbeiter haben in anderen Ländern Europas bessere Arbeitsbedingungen und die Unternehmen dort müssen sich mit weniger Bürokratie auseinandersetzen. Die Folge ist, dass unsere Erträge sinken, während die Ernte- und Verpackungskosten steigen.“
Klimaphänomene und Pflanzenkrankheiten würden ganze Produktionsbereiche in die Knie zwingen, so Salvi weiter. Er erinnerte an Birnen, deren Produktion für die neue Kampagne um bis zu 80 % zurückgegangen ist. Dies hat aus der Sicht der Fruchtunternehmen zu schweren Marktanteilsverlusten in Italien und im Ausland führt. „Es müssen sofortige Lösungen für eine Versicherung gegen Katastrophen und Einkommensverluste gefunden werden, auch wenn dies ein komplexes und oft unbefriedigendes Verfahren ist. Vielmehr müssen wir mit Hilfe von Lieferkettenverträgen (für die 1,2 Mrd Euro zur Verfügung stehen, Anlagen finanzieren, die unsere Produktion mit den innovativsten Techniken wie Hagel-, Frost- und Wanzennetzen schützen. Wir sind zuversichtlich, dass bereits beim nächsten Nationalen Obst- und Gemüsetisch, der für Oktober anberaumt ist, positive Lösungen gefunden werden können', sagte Salvi.