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Auf nationaler Ebene haben sie bereits eine führende Position inne, doch sie schmieden weitere Pläne, wie die beiden Genossenschaften auf der Macfrut in Rimini bekanntgaben. Die Partnerschaft der beiden besteht seit 1996 und soll insbesondere für Erdbeeren zum internationalen Bezugspunkt werden.

„Derzeit produzieren wir 8.500 t Erdbeeren pro Jahr“, bestätigte Pietro Ciardiello, Direktor der süditalienischen Genossenschaft Coop.Sole, „wobei der Anteil an Bio-Ware bei über 20 % liegt, vor allem mit Sorten wie Melissa“. Durch die Mediterraneo Gruppe sei man nicht nur bevorzugter Lieferant des italienischen LEH, sondern habe auch schon gute Kontakte nach Österreich und in die Schweiz. „Dank kontinuierlichem Einsatz in der Sortenforschung haben wir in den letzten zehn, zwölf Jahren neuen Schwung in den Erdbeeranbau in den Regionen Apulien, Basilikata, Kalabrien und Sizilien gebracht, vor allem in die Region Basilikata“, betonte Ernesto Fornari, Generaldirektor von Apofruit. Durch die Einführung von Sorten wie Sabrosa, die unter der Marke Candonga® vermarktet wird, habe man die Ernte von Anfang Februar bis Mitte Juni ausweiten können. Der Erdbeeranbau in den ionischen Küstenregionen sei buchstäblich „explodiert“: Von 100 ha zu Beginn der 2000er Jahre sei die Anbaufläche inzwischen auf 1.200 ha angewachsen, das entspreche 6.000 t Erdbeeren pro Jahr. „Wenn man dazu noch unsere Anbauflächen in der Region um Cesena hinzurechnet, wo wir auch Bio-Ware produzieren, verfügen wir gemeinsam mit Coop.Sole über mehr als 15.000 t Erdbeeren, die in über zehn unterschiedlichen Verpackungen verfügbar sind – entweder mit unseren Marken Solarelli® und Piraccini® oder den Handelsmarken unserer Kunden“, so Fornari.

Und die Reise hört damit noch längst nicht auf, wie Andrea Grassi, Leiter für Innovation und Entwicklung bei Apofruit, bestätigte. „Wir haben großflächige Tests begonnen, die bereits weit fortgeschritten sind.“ Derzeit habe man 94 Sorten in der Basilikata in der Auswahl, 58 Sorten in Kampanien. Grundsätzlich gehe es dabei um die Suche nach robusten Sorten, die eine insgesamt höhere Produktqualität aufwiesen, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig seien sowie eine längere Erntezeit versprächen. Und natürlich geschmacklich überzeugten. „Wir können letztendlich entwickeln, was wir wollen – es bringt nichts, wenn dem Verbraucher der Geschmack nicht zusagt“, brachte Grassi das Thema auf den Punkt. Eine zeit- und kostenintensive Arbeit. Die sich allerdings auszahlt: „Unsere Forschung in Italien muss sich vor der amerikanischen nicht verstecken“, unterstrich Ciardello stolz. Aktuell besonders vielversprechend seien Versuche mit bewurzelten Stecklingen, mit denen die Produktion um bis zu drei Monate vorgezogen werden könnte, z.B. bei der Sorte Marimbella®. „Damit wird es uns möglich, im Oktober Setzlinge zu pflanzen, und bereits Anfang Dezember mit der Ernte zu beginnen. Bisher haben wir 300.000 Setzlinge getestet, die sehr gut abgeschnitten haben, so dass bis zum nächsten Herbst 1 Mio Setzlinge verfügbar sein sollten“, so Grassis Ausblick in die Zukunft. Die somit verlängerte Saison habe auch Vorteile für die immer schwierigere Verfügbarkeit von Arbeitskräften, da sich die Saison somit auf ein größeres Zeitfenster verteile und nicht nur auf den bisher stärksten Monat Mai konzentriere.

Den Erfolg der aktuellen Kampagne wollte Mirco Zanelli, Verkaufsleiter bei Apofruit, noch nicht final beurteilen. „Unsere Bilanz ziehen wir erst am Ende, also in etwa einem Monat“, ließ er verlauten. Zwar seien die Zahlen bisher etwas schwächer als im vorherigen Jahr. Doch zum einen habe es sich bei 2021 bekanntermaßen um ein absolutes Rekordjahr gehandelt, zum anderen deuteten die Verkäufe der letzten Tage darauf hin, dass es durchaus noch Potential für eine Aufholjagd gebe. „Wir bleiben optimistisch“, so Zanelli.