IoT für effizientere Obst- und Gemüselogistik

Foto: Euro Pool System

„Es gibt noch viel Optimierungspotential entlang der Lieferwege und Stationen von Steigen. Oftmals sammeln sich zum Beispiel mehr Behälter als benötigt an einem Ort, statt direkt zum Ausgangsort zurückzukommen“, sagt Dr. Robert Reiche, Projektleiter Traceability beim Pooling-Dienstleistungsunternehmen Euro Pool System. „Um eine funktionierende Circular Economy zu etablieren, muss es Ziel sein, alle Steigen so oft wie möglich zu nutzen.“

Wie Reiche weiter erklärte, hat sich Euro Pool System darum gemeinsam mit den Projektpartnern ATB Institut für angewandte Systemtechnik Bremen, GS1 Germany, Mieloo & Alexander sowie NXP zusammengeschlossen, um im Forschungsprojekt IoF2020 an einer praktikablen Lösung für mehr Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Obst- und Gemüselogistik zu arbeiten: Einem IoT-basierten Rückverfolgbarkeitssystem, das mit Hilfe von GS1 Standards und Sensorik die Standorte von Mehrwegbehältern und Unregelmäßigkeiten im Kreislauf sowie in der zweiten Projektphase auch ihre Umgebungstemperatur erfassen und protokollieren kann.

„Voraussetzung ist die präzise Identifikation eines jeden einzelnen Behälters“, sagt Sabine Kläser, Senior Manager Identification + Data Carrier bei GS1 Germany. „Zu diesem Zweck ist auf jeder Steige eine individuelle Identnummer – der Global Returnable Asset Identifier (GRAI) – in einem Barcode codiert.“ Ein ebenfalls angebrachter IoT-Chip von NXP sendet Informationen über seinen Standort in ein IoT-Netzwerk. Die Daten werden in einem cloudbasierten Tool von Mieloo & Alexander aggregiert und an Euro Pool System weitergereicht.

Im Rahmen einer bereits angelaufenen, weiteren Projektphase erproben die Partner auf Wunsch von Marktteilnehmern zusätzlich den Nutzen von Temperatursensoren in den IoT-Chips, um zum Beispiel Unregelmäßigkeiten im Bereich der Kühlung zu ermitteln. „Gerade für den Frischebereich ist diese Funktion sehr hilfreich“, sagt Kläser. „Sind beispielsweise aus Spanien angelieferte Erdbeeren bei Ankunft im Handel bereits verdorben, könnten Temperatursensoren Aufschluss darüber geben, an welcher Stelle in der Lieferkette etwa die Kühlung ausgefallen ist.“

Topics