Foto: Betina Ernst

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Heidelbeeren sind die erfolgreichsten Früchte der vergangenen Jahre. Als lokales und saisonales Produkt gehören sie längst der Vergangenheit an. Das Angebot und auch die Nachfrage steigen von Jahr zu Jahr, sodass sie inzwischen weltweit produziert und konsumiert werden. Handelsfenster sind praktisch verschwunden.

So fällt die Saison bspw. im März der USA mit Chile, Peru, Mexiko und Florida zusammen; in Europa sind es Chile, Peru, Marokko und Spanien. Dies hat vor allem in diesem Jahr zu einem scharfen Wettbewerb zwischen den Anbietern geführt, der immer schwieriger wird. Das gestiegene Angebot und das Auftauchen von Billiganbietern führten in den vergangenen beiden Jahren zu Preisanpassungen in der gesamten Kette. Dies begünstigte den Handel, der mit Werbeaktionen Kunden anlockt. Denn Heidelbeeren trugen bisher zu einem Umsatzplus bei Obst und Gemüse bei.
Das hat aber auch dazu geführt, dass die Erzeugerpreise spürbar sanken.
Die Produzenten müssen immer effizienter arbeiten und weiter in neue Sorten investieren, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei kämpfen Länder wie Deutschland mit hohen Arbeitskosten, die bei der Produktion z.B. in Rumänien, der Ukraine oder anderen osteuropäischen Ländern nicht ins Gewicht fallen.
Eine weitere Herausforderung ist, dass Nachhaltigkeit sowohl in der Produktion als auch bei der Verpackung heute eine zentrale Rolle spielt. Immer weniger Verbraucher greifen zu Kunststoffbehältnissen. Doch gerade bei Beeren stehen Schutz und Haltbarkeit auch über weite Strecken ganz oben. Eine ideale Beerenverpackung, die alle modernen Anforderungen erfüllt, ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. Insgesamt gesehen ist das Heidelbeergeschäft nach seiner steilen Erfolgskurve inzwischen an einem entscheidenden Punkt angekommen, der über die Zukunft entscheiden wird. Betina Ernst, Top Marketing, Buenos Aires/ba

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