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„Das Gelände wird zunehmend dem Verfall überlassen, erhebliche Mengen Müll sammeln sich an, immer mehr Gebäude werden abgerissen, der Verbleib der Händler wird erschwert, alle müssen enger rücken, Parkraum ist Mangelware!“, so Michael Rieke, Sprecher der IG Kölner Großmarkt e.V.

Die Händler und die sie vertretende Interessengemeinschaft sind über die Verzögerungstaktik der städtischen Verwaltung und Teile der Politik Kölns verärgert, heißt es weiter. „Der Kölner Großmarkt ist nicht nur das Frischezentrum von Köln, sein Warenumschlag beträgt rund 1,2 Mio t pro Jahr. Somit ist der Kölner Großmarkt einer der drei bedeutendsten Großmärkte in Deutschland”, unterstreicht Fermin Montaner Morant, 1. Vorsitzender der IG Kölner Großmarkt e.V. Aber anstelle einer substanziellen Unterstützung werde eine Politik der Nadelstiche am derzeitigen Standort betrieben. So etwa die Unterlassung der vom Rat der Stadt Köln unlängst beschlossenen Sanierungsmaßnahmen, die Entmietung und der Abriss von Bestandsgebäuden, die Sperrung einiger Zufahrten als auch die Überbauung von Teilen des Großmarktes.
“Die Stadtverwaltung erwartet, dass die Händler und Unternehmer Rücksicht auf die übrigen Großprojekte, etwa die Parkstadt Süd und die dritte Baustufe Nord-Süd Stadtbahn, nehmen und ihre Bedürfnisse hintenanstellen. Dass die Verlagerung nach Marsdorf bereits 2007 vom Rat der Stadt Köln beschlossen und systematisch verzögert wurde, all das findet in der Stadtverwaltung bis heute keine Berücksichtigung,” so Michael Rieke. Fermin Montaner Morant ergänzt: “Einigen Händlern am Standort Großmarkt wurden ihre Mietverträge gekündigt oder die Verlängerung der Miet- und Pachtverträge versagt. Ungeachtet des Beschlusses des Rates der Stadt Köln Ende 2018. Obwohl bis heute noch nicht einmal klar ist, wo und wann der neue Standort bezogen werden kann.”. Die IG Kölner Großmarkt e.V. sei in Eigeninitiative tätig geworden und habe mithilfe eines Architekten die Entwicklung eines Raumprogramms für den neuen Standort Marsdorf vorangebracht. Dieser Vorschlag wurde von Politik und Verwaltung aufgegriffen, eine Abschlusspräsentation seitens der Verwaltung der Stadt Köln ist für März 2021 geplant. “Grundsätzlich sollte in der Politik und Stadtverwaltung endlich verstanden werden, dass eine Metropole wie Köln auch im Hinblick auf die Metropolregion Köln-Bonn mit etwa 3,6 Mio Menschen einen voll funktionstüchtigen Großmarkt dringend benötigt”, so Fermin Montaner Morant.