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... das erste „Substrat“ auf dem Champignons kultiviert wurden, verrottete Reste eines Melonenbeets waren? Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckte ein Pariser Gärtner die Pilze dort, teilt das Grüne Medienhaus mit.

„Melonenreste sind es schon lange nicht mehr. Die Gefahr, dass man mit den verrottenden Pflanzenteilen Schadpilze und Krankheitserreger in die Kulturen schleppt, wäre viel zu groß. Aber es sind nach wie vor organische Abfallstoffe, aus denen die Substrate bestehen. Pilze sind sogenannte Destruenten, also Zerstörer. Sie zerstören die Struktur organischer Stoffe, ernähren sich davon, lösen sie auf und führen sie so dem Stoffkreislauf wieder zu. Wild wachsend machen Champignons das vorrangig auf Kuh- und Pferdeweiden, auf denen sie Mist zersetzen“, heißt es.
Daher seien bei den Pilzerzeugern Stroh und Pferdemist die Hauptbestandteile des Champignonsubstrats. Dazu können laut Grünem Medienhaus in geringeren Anteilen weitere Stoffe wie etwa Hühnermist, Baumwollschrot oder Gips kommen. Andere Kulturpilze wie der Austernpilz bräuchten größere Holzanteile im Substrat, um gut zu gedeihen.
Aber alle diese Stoffe werden nicht einfach so verwendet. Mehrmals sorgfältig durchmischt, durchlaufen sie einen komplexen, zweistufigen Fermentationsprozess. Fermentation ist ein natürlicher Umsetzungsprozess, so wie er in kleinerem Rahmen auch im Kompost im eigenen Garten abläuft. Während der Fermentation erhitzt sich das künftige Substrat auf über 60 °C. Dadurch werden unerwünschte Pilze, Bakterien und Mikroorganismen abgetötet. „Aber auch die Inhaltsstoffe müssen stimmen. Nur wenn die Substrate reichlich Mineralien wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium liefern, können die Pilze zügig wachsen. Genauso wichtig sind Mikronährstoffe wie Kupfer, Selen oder Eisen, auch wenn die Pilze sie nur in geringen Mengen brauchen. All diese Mineralien nutzen die Pilze als Bausteine für ihre Zellen, aus denen sie ihr Wurzelwerk, das Mycel, und ihre Fruchtkörper, die wir als Pilze essen, wachsen lassen“, so das Grüne Medienhaus.