FRUIT LOGISTICA Start-up Day: Neue Ideen für Nachhaltigkeit

9,8 Mrd Menschen müssen laut Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2050 ernährt werden. Doch Wasser, Ackerflächen und fossile Energie sind knapp. Neue Wege in der Lebensmittelerzeugung sind nötig, um die Ressourcen zu schonen und das Klima nicht weiter zu belasten. Viele Start-ups arbeiten dafür an Ideen. 20 präsentieren auf dem ersten Start-up Day der FRUIT LOGISTICA ihre Ansätze.

In Entwicklungsländern beispielsweise verderben laut FAO über 40 % der Lebensmittel durch unzureichende Lagerung. Das nigerianische Unternehmen ColdHub bietet neue Kühlzellen an, die über Solartechnik betrieben werden und begehbar sind. Sie ermöglichen Kleinbauern, ihr Obst und Gemüse zu lagern. Nachernteverluste lassen sich so laut ColdHub um 80 % reduzieren. Dadurch verdienen die Bauern mehr und können sich und ihre Familien besser versorgen. Auch das ägyptische Unternehmen SunCity nutzt Sonnenenergie: Es bietet solarbetriebene Pumpen an, mit denen Landwirte ihre Felder bewässern können, ohne auf umweltschädigenden und teuren Diesel zurückgreifen zu müssen.

Viele Start-ups nutzen Robotik, um die Obst- und Gemüseproduktion zu vereinfachen: In den USA wurden zum Beispiel im Jahr 2016 über sieben Millionen Tonnen Äpfel geerntet – von Hand. Der Ernteroboter des israelischen Unternehmens FF Robotics kann mit seinen speziell ausgearbeiteten sechs Greifarmen 10.000 Früchte pro Stunde ernten und schonend auf ein Förderband setzten. Möglich macht das eine Software, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Ebenfalls auf KI setzen die Gewächshäuser des kanadischen Start-ups Motorleaf. Daten zu Beleuchtung und Bewässerung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden permanent aufgezeichnet und ausgewertet. Dadurch steigt die Genauigkeit der Ernteprognosen, und das Risiko sinkt, dass Schädlinge Pflanzen zerstören.

Um Schädlinge zu bekämpfen, bietet das niederländische Start-up Pats eine fliegende Innovation: Minidrohnen identifizieren im Gewächshaus eigenständig Schadinsekten und eliminieren sie. Der Vorteil: weniger Pflanzenschutzmittel, weniger Arbeit und gesündere Früchte.