Freshfel_Logo_Neu_2011_Web_22.jpg

Es sind viele Probleme, mit denen die Fruchtbranche im vergangenen Jahr konfrontiert wurde. Wie Philippe Binard, Genrealsekretär des europäischen Dachverbandes Freshfel bei der online abgehaltenen Jahresversammlung des Verbands am 4. Juni betonte, mussten die Covid-Pandemie bewältigt, der Brexit verkraftet und die Absenkungen von Höchstgrenzen bei Pflanzenschutzwirkstoffen hingenommen werden. Auch das Russland-Importembargo mache nach wie vor zu schaffen.

Die Covid-Pandemie bedeute aber auch eine Chance, die genutzt werden müsse, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen, eine moderne, ökologische Produktion aufzubauen und die Bedeutung von pflanzenbasierter Ernährung zu betonen. Freshfel blickt 2021 nun schon auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit für Obst und Gemüse zurück. Anlass genug für Binard zu Beginn der Online-Veranstaltung einen Blick zurück vom Wirken des ersten Präsidenten Kai Krasemann bis zum aktuellen Stephan Weist zu werfen. Er hob hervor, dass es erfolgreich gelungen ist, die Branche unter einem Dach zu vereinen und gemeinsame Wege zu gehen.
Der Generalsekretär betonte, dass die O&G-Branche gut auf die Farm-to-Fork-Strategie vorbereitet sei.
Im Anschluss an seinem Vortrag skizzierte Claire Bury, die stellvertretende Generaldirektorin der GD SANTE der EU-Kommission, die Fortschritte auf dem Weg zum europäischen Green Deal, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. „Die Pandemie hat uns gezeigt, dass das Bewusstsein der Menschen für eine Verbindung zwischen Gesundheit, Umwelt und Lebensmittelsystemen geschärft wurde“, führte sie aus. Auch sie unterstrich die Bedeutung der Fram-to-Fork-Strategie.
Neue Möglichkeit für die Fruchtunternehmen und Produzenten würden sich aus den veränderten Konsumtrends wie der Anstieg des Onlinehandels oder den Lieferdiensten ergeben, davon ist Ernährungsexpertin Hanni Rützler überzeugt. In ihrem Vortrag zeigte sie Beispiele verschiedener Konsumtrends, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen, auf. Jedoch fehle es, so einige Teilnehmer in Chats am Rande, noch sehr an der richtigen Kommunikation.
Bei Cindy van Rijswick von der Rabobank und Lorena Ruis Ponce von der Santander Group stand das Thema Finanzierung im Mittelpunkt. Sie machten die Risiken deutlich, denen Produzenten im Hinblick auf Klimawandel und vielerorts wachsender politischer Unsicherheiten ausgesetzt sind. Cindy van Rijkswick erläuterte zudem, dass das Thema Nachhaltigkeit bei der Rabobank in den vergangenen Jahren eine immer größere Rolle spiele. Es gebe sehr viele Innovationen - aber es sei manchmal schwierig, diese zu finanzieren, sodass die Bank neue Wege finden müsse, bei der Entwicklung von Innovationen involviert sein zu können.