Foto: HSWT

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Welche tropischen Nutzpflanzen eignen sich für den Anbau und die Produktion unter Glas in Mitteleuropa? Wie kann man Wachstums- und Produktionsprozesse für biologische Nahrungsmittel standardisieren und dabei gleichzeitig einen hohen Ertrag erzielen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich Forschungen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Das Projekt „KLEIN-EDEN – Das Tropenhaus am Rennsteig“ dient als Referenzprojekt für Umweltschutz und Energieeffizienz unter anderem in der gartenbaulichen Nahrungsmittelproduktion. Sowohl das Beheizen des Gewächshauskomplexes durch die bereits vorhandene industrielle Abwärme (Restwärme) als auch die Einsparung der langen Transportwege für tropische Früchte, tragen zu einer Reduktion des CO²-Ausstoßes (verminderter CO²-Fußabdruck) bei und leisten somit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Dieses Projektmodell soll Nachahmer zu energieeffizientem und ressourcenschonendem Wirtschaften motivieren. Im Juni vergangenen Jahres wurde bereits mit zwei Versuchen im „Tropenhaus am Rennsteig“ begonnen. Die dabei zu beantwortenden Versuchfragen drehen sich zum einen um die Frage nach der für das Papayawachstum optimalen Gefäßgröße im Hinblick auf Pflanzenentwicklung, Fruchtertrag, Pflanzenstabilität etc. Daneben soll in einem weiteren Versuch die optimale Menge an Nährstoffen, welche zuvor aus Literaturdaten abgeleitet wurde, in der Praxis überprüft und ermittelt werden. Dazu wurde der Versuch anhand des Vorgehens bei einer herkömmlichen Düngebedarfsermittlung angelehnt. Beide Versuche sollen bis Ende Juni 2022 laufen und im Anschluss aufgelöst und ausgewertet werden. Für die zweite Zielkultur im Forschungsprojekt „Klein Eden“, die Sternfrucht (Averrhoa carambola), soll ebenfalls der erste Versuch in den kommenden Wochen gestartet werden. In diesem wird zuerst der Frage nach dem geeigneten Kultursubstrat (organsich/mineralisch) und dessen Einfluss auf das Blühverhalten sowie die Ertrags- und Qualitätsentwicklung nachgegangen.