Foto: gotoole

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Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, setzt sich auf EU-Ebene für einen verbesserten Bienenschutz ein. In den Verhandlungen zur inhaltlichen und finanziellen Neuausrichtung der Europäischen Agrarpolitik (GAP) fordere Klöckner ein deutlich höheres Umweltniveau innerhalb der GAP mit EU-weiten Mindeststandards für Umwelt- und Klimaschutz, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Insbesondere auch Maßnahmen zum Schutz von Insekten und Bienen sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt sollen besser gefördert werden. Außerdem fordere die Bundeslandwirtschaftsministerin, dass die Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln zum Schutz der Insekten schnellstmöglich an den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik angepasst wird. Dazu soll die sogenannte Bienenleitlinie an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Verfahren angepasst werden. Um die Bienen zu schützen, habe Ministerin Klöckner mit dafür gesorgt, dass die bienenschädlichen Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam für die Anwendung im Freiland nicht mehr verkauft oder angewendet werden dürfen. Die Bundesministerin betone immer wieder, dass es in Deutschland für diese Wirkstoffe auch keine sogenannten Notfallzulassungen auf Grundlage des EU-Pflanzenschutzrechts geben wird. Das in Deutschland für Pflanzenschutzmittel-Zulassungen zuständige BVL hatte – im Gegensatz zu den Behörden anderer EU Mitgliedstaaten – keine Notfallzulassungen für diese Neonikotinoide erteilt.
In Russland stelle sich die Situation derzeit dramatisch dar. Vor allem im Mai und Juni haben die Imker landesweit rund 80.000 der insgesamt 3,5 Mio Bienenvölker verloren, teilte aiz.info mit und beruft sich dabei auf Landesmedien, die sich auf das Föderale wissenschaftliche Bienenzucht-Zentrum in der Oblast Rjasan beziehen. Grund dafür sei der witterungsbedingt erhöhte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Betroffen seien rund 30 % aller Föderationssubjekte, darunter sämtliche Provinzen, die im Zentrum des europäischen Teils des Landes liegen. Die bisherigen finanziellen Verluste werden mit mehr als 2 Mrd Rubel (28,3 Mio Euro) angegeben - im Frühjahr 2020 sei zudem mit Folgeeinbußen zu rechnen, heißt es weiter.

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