Foto: rdnzl/AdobeStock

Foto: rdnzl/AdobeStock

Die EU-Kommission hat ihren Bericht über die kurzfristigen Perspektiven der Agrarmärkte 2020 veröffentlicht. Bei Tomaten geht sie von einem Produktionsrückgang von 2 % aus, und auch die Exporte von europäischen Tomaten sollen im Vergleich zu 2019 um rund 3 % sinken. Die Importe werden dagegen um geschätzte 3 % steigen.

Der Produktionsrückgang ist auf die um rund 7 % gesunkenen spanischen Mengen zurückzuführen, da die Erzeuger ihren Gewächshausanbau auf rentablere Gemüsesorten umstellen. Im Gegensatz dazu werden die Mengen aus Polen aufgrund neuer Investitionen in Gewächshäuser zunehmen. Die Produktionen in anderen EU-Ländern werden stabil bleiben. In Bezug auf den Konsum heißt es in dem Bericht, dass die Corona-Pandemie und die Schließung des HoReCa-Kanals zu einem Rückgang von runden Tomaten geführt und die Preise nach unten gedrückt haben. Gleichzeitig ist der Konsum in den Haushalten gestiegen, insbesondere bei Mini-Tomaten. Insgesamt wird erwartet, dass der Konsum von frischen Tomaten in der EU 2020 um rund 1 % im Vergleich zu 2019 zurückgehen wird.

Der Export von europäischen Tomaten ist von Januar bis April durch das Covid-Virus um 20 % gesunken (Logistikprobleme und höhere Transportkosten). Es wird erwartet, dass in 2020 um die 7 % weniger frische europäische Tomaten exportiert werden. Das sind 13 % weniger als im Mittel der vergangenen fünf Jahre. Im Gegensatz dazu schätzt die Kommission, dass die Tomatenimporte der EU 2020 im Vergleich zu 2019 um 3 % zunehmen werden und um 11 % im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Im Bericht heißt es dazu: „Während Marokko bei weitem den größten Anteil der Importe ausmacht (2019: 71 %) sind die Einfuhren aus der Türkei (2019: 17 %) von Januar bis April 2020 am meisten gestiegen und lagen 37 % über denen zu demselben Zeitraum in 2019. Die marokkanischen Importe nahmen nur um 3 % zu, da sie von den logistischen Problemen durch Covid-19 stärker betroffen waren.“

Für den Branchenverband FEPEX enthält der von der EU-Kommission erstellte Bericht Daten, die vor der schwierigen Situation der Tomate in der EU warnen. Für FEPEX schränken die EU-Normen mit ihren immer anspruchsvolleren Anforderungen ökologischer, gesundheitlicher, sozialer und arbeitsrechtlicher Art, die andererseits notwendig sind, die Produktionsmöglichkeiten in Europa ein und fördern die Importe, da Drittländer nicht verpflichtet sind, diese EU-Normen anzuwenden. FEPEX/c.s.