Foto: Barbara Pheby/AdobeStock

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Am 20. Mai sollte über den Vorschlag, dass Orangenimporte aus Subsahara-Afrika einer Kältebehandlung gegen den Falschen Apfelwickler unterzogen werden müssen, im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (ScoPAFF) der Europäischen Union abgestimmt werden. Wie eurofruit berichtet, hat die Europäische Kommission die Pläne aber zurückgezogen, nachdem der südafrikanische Citrussektor behauptet hatte, dass die neuen Vorschriften verheerende Auswirkungen auf die Branche gehabt hätten.

In einer Stellungnahme von Intercitrus heißt es dazu: 'Trotz der Unterstützung der Mittelmeerländer insgesamt, trotz der guten technischen und politischen Arbeit, die das spanische Landwirtschaftsministerium und die Regionalregierung von Valencia in den vergangenen Monaten zusammen mit dem Sektor geleistet haben, und sogar trotz der schriftlichen Zusage der Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, gegenüber der Branche - die garantierte, dass die Behandlung vor Beginn der Handelskampagne in der Südlichen Hemisphäre angewandt würde - wurde die Maßnahme nicht einmal in Betracht gezogen.'

Die Kommission habe die Interessen Südafrikas und der EU-Importländer von Citrusfrüchten über den Schutz der Pflanzengesundheit auf dem Kontinent gestellt und das Vorsorgeprinzip verletzt, das die jüngste Reform der EU-Pflanzenschutzvorschriften bestimmt hat, so der Vorwurf. 'Wir müssen die Gründe für diesen Mangel an Transparenz kennen und wissen, warum Südafrika einen größeren Einfluss auf die Entscheidungen der Exekutive hat als auf die notwendige Minderung des enormen Pflanzenschutzrisikos, dem die europäische Landwirtschaft ausgesetzt ist', wird die Präsidentin von Intercitrus, Inmaculada Sanfeliu, zitiert. Weiter sagt sie: 'Wir brauchen eine Antwort auf eine einfache Frage: Wie sollen die europäischen Landwirte die Umweltziele der Farm to Fork-strategie erreichen, die eine 50 %ige Reduzierung der Pflanzenschutzmittel bis 2030 vorsieht, wenn die EU sie nicht vor ausländischen, Quarantäne- und prioritären Schädlingen als ernsthafte FCM schützt?' Intercitrus habe die Kommission aufgefordert, die Debatte über den Umgang mit der Bedrohung durch FCM wieder aufzunehmen, und sagte, dass sie bei Beginn der neuen südafrikanischen Exportsaison 'besonders wachsam' in Bezug auf Abfangmaßnahmen bleibe.