Grafik: dvi

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Das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) hat die Menschen in Deutschland im März 2023 in einer repräsentativen Umfrage zu ihren Präferenzen im Umgang mit gebrauchten Verpackungen, zum Thema Mehrweg und zu ihrer Einschätzung des Umweltfußabdrucks von Verpackungen im Vergleich zum verpackten Produkt befragt. Demnach sei für 76 % der Menschen hierzulande Recycling die Top-Präferenz im Umgang mit gebrauchten Verpackungen, 49,9 % votiert für Mehrweg und Wiederbefüllungen.

60,6 % unterstützen die Pläne der Politik für mehr Mehrwegverpackungen und sind bereit, dafür aktiv zu werden. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählen eine flexible Rückgabe unabhängig vom Ort des Kaufs (71,7 %), Preisstabilität (64,2 %) und eine problemlose Rückgabe (49,7 %). 50,5 % glauben, dass die Verpackung einen größeren Umweltfußabdruck hat, als das verpackte Produkt. Nur 28,8 % beurteilen das Verhältnis richtig.

Für Kim Cheng, Geschäftsführerin des dvi, zeigt das Ergebnis, dass „die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit gebrauchten Verpackungen auf Kreislaufwirtschaft, Recycling und den Erhalt wertvoller Sekundärrohstoffe setzt. Die hohe Zustimmungsquote für Mehrweg und Wiederbefüllung ist dabei kein Widerspruch. Denn auch Mehrwegverpackungen sollten am Ende ihres Lebenszyklus stofflich wiederverwertet und zu neuen Verpackungen werden. Die Unternehmen der Branche arbeiten mit großem Erfolg und vielen Innovationen an immer materialeffizienteren und recycelbaren Verpackungen. Allein bei den Packstoffen Papier, Pappe, Karton, Glas, Metall und Kunststoff konnte die Branche seit 1991 rund 23 Mio t Material durch leichtere Verpackungen einsparen. Neben der Vermeidung und Verringerung des Verpackungsaufwands steht die Kreislauffähigkeit der Verpackung auch für die Branche ganz oben auf der Liste. Problematisch ist, dass die EU-Kommission in ihrem Vorschlag für die neue EU-Verpackungsverordnung Ende letzten Jahres zwar vorschreibt, dass alle Verpackungen bis 2030 recyclingfähig oder wiederverwendbar sein müssen, aber nicht die konkreten Designanforderungen zur Recyclingfähigkeit festlegt. Dafür sind sogenannte „delegated acts“ vorgesehen. Jedoch ist weder ein Zeitrahmen vorgegeben, wann diese verabschiedet werden, noch ist klar, ob sie sich an den über Jahren entwickelten Design for Recycling- Richtlinien der europäischen Verpackungsindustrie orientieren. Die Unternehmen müssen viel Geld in neue, nachhaltige Verpackungslösungen investieren. Die Mindestvoraussetzung wäre Planungssicherheit. Doch die ist nicht gegeben.“