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Zum Auftakt der 18. „Siegburger Kooperationsgespräche – Gemeinsam mit Speditionen Güter auf die Schiene bringen“ attestierten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) der neuen Bundesregierung, grundsätzlich die richtigen Schwerpunkte zu setzen.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass sich der Bund verpflichtet hat, den Masterplan Schienengüterverkehr vollumfänglich umzusetzen. Doch hier hapert es am Tempo, das rasch erhöht werden muss, wenn wir die Verlagerungsziele erreichen wollen“, betonte VDV-Vizepräsident Joachim Berends. Dringend erforderlich sei eine koordinierte Aktion aller Verantwortlichen, um die Verfügbarkeitsprobleme im Netz in den Griff zu bekommen. „Die Herausforderungen an den Gütertransport auf der Schiene sind angesichts gestörter Transportketten und zahlreicher Baustellen und Störungen im Bahnnetz so hoch wie seit langem nicht mehr“, so DSLV-Präsident Axel Plaß. „Um die Ziele der Verkehrsverlagerung zu erreichen und den Verkehrsträgeranteil der Schiene bis 2030 von 18 % auf 25 % zu heben, ist zudem ein Ausbau der Investitionsmittel sowohl für die bundeseigene als auch für die nicht-bundeseigene Eisenbahninfrastruktur unabdingbar“, fordern VDV und DSLV übereinstimmend. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes, das derzeit von gestörten Transportketten und von intensivem Baugeschehen im Netz geprägt ist, bleiben Speditionen und Eisenbahnen optimistisch.

Plaß betonte das anhaltende Engagement der Speditions- und Logistikbranche, nicht von den Verlagerungszielen abzukehren und Gütermengen weiter zu steigern: „Damit Speditionen und Industrieverlader ihr Vertrauen in das System Schiene behalten ist entscheidend, dass es den europäischen Infrastrukturbetreibern gelingt, in der schwierigen Zeit des umfassenden Schienenausbaus einen stabilen Fahrbetrieb zu gewährleisten und Störungen auch rechtzeitig zu kommunizieren.“ Hierzu gehöre auch ein gemeinsames Baustellenmanagement, so VDV und DSLV.
„Der Kombinierte Verkehr hat bei der Verlagerung eine große Bedeutung. Er ersetzt jährlich bis zu 4,5 Mio Lkw-Fahrten und vermeidet dadurch 2,8 Mio t CO2-Emissionen“, unterstrich VDV-Vizepräsident Berends. Dies sei ein wesentlicher Beitrag für das Erreichen der für 2030 gesteckten Klimaziele und zur Senkung der Abhängigkeit von importierter Energie. Beide Verbände begrüßen die Neuausgabe der „Förderrichtlinie Kombinierter Verkehr“, die sich derzeit in der letzten Abstimmung mit dem Verkehrsministerium befindet und von der Europäischen Union notifiziert werden muss, bevor sie zum 1. Oktober 2022 in Kraft treten kann. „Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die künftige Förderung von Ersatzinvestitionen, bei langjährig in Betrieb befindlichen Anlagen“, erklärte Berends abschließend.


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