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„Wir brauchen bis zum Sommer klare Antworten von der Politik, wie die Transformation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann. In vielen Betrieben fällt in den kommenden Wochen und Monaten die Entscheidung, ob sie weitermachen oder den Schlüssel endgültig umdrehen. Es geht um die Frage: Wollen wir weiterhin auf eine nachhaltige Lebensmittelproduktion aus Deutschland setzen oder die Verantwortung in andere Länder auslagern?', so Franz Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV).

Anlässlich des Deutschen Raffeisentags in Berlin sagte er vor rund 270 Führungskräften genossenschaftlicher Unternehmen: „Unsere Genossenschaften bekennen sich zu Klima- und Artenschutz, zur Energiewende, zu Nachhaltigkeit und Innovationen. Sie sind nicht Bremser, sondern Treiber, Ideen- und Lösungslieferant für die Transformation.“

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hob beim Deutschen Raiffeisentag die Bedeutung der Genossenschaften hervor: „Genossenschaften sind ein unverzichtbarer Stützpfeiler der Landwirtschaft. Die Interessen der Genossenschaften will ich explizit in der Agrarpolitik künftig stärker berücksichtigen.“ Er würdigte die Rolle des DRV bei der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) und der Borchert-Kommission und betonte: „Die Ergebnisse jetzt in die Praxis zu überführen ist zentrale Aufgabe, um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Dazu brauchen wir den Deutschen Raiffeisenverband.“

„Zeitenwende – wie weiter mit der Transformation?“ lautete das Motto des Deutschen Raiffeisentags. Mit Blick auf die zusätzlichen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine fordert Holzenkamp ein Belastungsmoratorium für die Agrar- und Ernährungsbranche. „Die Kosten für die Unternehmen explodieren, gleichzeitig steigen die Verbraucherpreise. Der Staat darf hier kein zusätzlicher Treiber sein“, erklärt der DRV-Präsident und ergänzt: „Wer in der jetzigen Zeit Verschärfungen von Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette oder die Abkehr von Handelsabkommen fordert, der provoziert Wettbewerbsnachteile und zusätzliche Belastungen der Verbraucherinnen und Verbraucher.“