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Deutsche Verbraucher sind bereit, am meisten für Produkte in nachhaltigen Verpackungen auszugeben. Zudem gibt mehr als die Hälfte (59 %) an, dass ein nachhaltiger Lebensstil für sie seit 2019 wichtiger geworden ist, so das Ergebnis einer im Auftrag von Pro Carton, der Europäischen Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie, durchgeführte Untersuchung mit 5.000 europäischen Verbrauchern in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien über ihre Einstellungen zur Umwelt und ihre Wahrnehmung von Verpackungen sowie zu damit zusammenhängenden Themen wie die Abholzung der Wälder, Verkehr und andere globale Probleme wie der Krieg in der Ukraine, Covid-19 und die Wirtschaftskrise.
Das Engagement deutscher Verbraucher für einen nachhaltigen Lebensstil ist offensichtlich: Während einer von zehn deutschen Verbrauchern bereit ist, 10 % bis 20 % mehr für ein Produkt auszugeben, das die Umwelt weniger belastet, würden 2 % sogar 20 % oder mehr ausgeben – die höchsten Werte in ganz Europa. Ein Viertel (25 %) würde 5 % bis 10 % mehr ausgeben und 34 % können sich vorstellen, 0 % bis 5 % mehr zu bezahlen.
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein wichtiger Faktor bei den Kaufentscheidungen der Verbraucher. Unter den fünf größten Herausforderungen, die von deutschen Verbrauchern genannt wurden, rangiert der Klimawandel (63 %) nach Krieg (74 %) an zweiter Stelle, gefolgt von Lebenshaltungskosten (60 %), Armut (51 %) und Plastik im Meer (48 %). Lebenshaltungskosten werden von Verbrauchern in ganz Europa als vorrangiges Problem empfunden, und die vergleichsweise größeren Kriegssorgen der deutschen Verbraucher sind mit ziemlicher Sicherheit auf die Nähe zum aktuellen Konflikt zurückzuführen.

Die Studie ergab auch, dass deutsche Verbraucher zunehmend besorgt sind über das Ausmaß von Plastikmüll in den Ozeanen (Anstieg um 64 %), während mehr als die Hälfte (58 %) sich mehr Sorgen über die Auswirkungen von Plastikverpackungen machen. Mehr als drei Viertel (77 %) der Befragten sind der Meinung, dass die Lebenshaltungskosten, der Krieg in der Ukraine und die Folgen der Pandemie einer stärkeren Orientierung auf einen nachhaltigeren Lebensstil im Wege stehen. In der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen stieg dieser Anteil auf 84 %, während er bei den über 60-Jährigen auf 73 % sank.
Mit Blick auf Möglichkeiten, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, gibt mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten an, die Anzahl ihrer in Plastik verpackten Produkte zu reduzieren, während 47 % mehr Abfall recyceln. Europaweit geben sogar 60 % der Befragten an, dass sie mehr recyceln als noch vor zwei Jahren. In Italien sind es 69 %, in Frankreich 60 %, in Spanien 61 % und im Vereinigten Königreich 60 %. Diese Diskrepanz zu Deutschland lässt sich wahrscheinlich dadurch erklären, dass Deutschland bereits ohnehin seit geraumer Zeit einen Vorsprung beim Recycling hat, den seine europäischen Nachbarn nun aufholen. Dies lässt sich daran ablesen, dass der Anteil der deutschen Verbraucher, die angeben, dass sie genauso viel recyceln wie vor zwei Jahren, am höchsten ist (43 %), was die Beständigkeit der Einstellung zum Recycling zeigt.

Die Studie untersuchte auch den Wandel in der Wahrnehmung von Verpackungen unter deutschen Verbrauchern. Mehr als die Hälfte (52 %) gibt an, dass die Umweltauswirkungen von Produktverpackungen für sie in den vergangenen zwölf Monaten wichtiger geworden sind. 40 % haben aufgrund von Bedenken hinsichtlich verwendeter Verpackungen die Marke oder das Produkt gewechselt, wobei nicht wiederverwertbare Verpackungen und unnötige Verpackungen mit 49 % bzw. 48 % zu den wichtigsten Gründen gehören.
Vor die Wahl zwischen zwei verschiedenen Verpackungsformaten gestellt, bekräftigen die Verbraucher ihre Bevorzugung von Kartonverpackungen ein weiteres Mal. Die Präferenz der Deutschen für dieses ökonomisch und ökologisch sinnvolle Verpackungsmedium stieg von 82 % im Jahr 2019 auf 89 % in der Studie 2022. Damit liegt Deutschland bei der Bevorzugung von Karton an zweiter Stelle hinter Spanien mit 90 %.