Copa und Cogeca: Covid-19-Krise erhöht Druck auf Kartoffelbauern

Die COVID-19-Pandemie habe verheerende Auswirkungen auf den Speisekartoffelmarkt, die sich für die Erzeugerorganisationen wie die Genossenschaften bemerkbar machten. In einem Schreiben vom 22. April 2020 hat der Sektor, vertreten durch Copa und Cogeca, der Europäischen Kommission verschiedene Lösungen vorgeschlagen.

Laut Arnaud Delacour, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kartoffeln bei Copa-Cogeca, „werden die Verluste infolge der COVID-Krise für die EU auf über 400 Mio Euro geschätzt, zu denen wir den Verlust an Mehrwert addieren müssen, der durch Handel, Verarbeitung, HoReCa und andere Kanäle entsteht. Die wirtschaftlichen Reserven der Landwirte sind erschöpft, da das vergangene Jahr für unseren Sektor, der mit außerordentlichen Dürreperioden zu kämpfen hatte, bereits schwierig war. Wir brauchen schnelle Liquiditätshilfen und staatliche Kreditgarantien, wenn wir diese schwierige Zeit überstehen wollen. Alle von der Europäischen Kommission eingeleiteten Maßnahmen erfordern ein koordiniertes und korrigiertes Vorgehen der 27 EU-Mitgliedstaaten, sonst besteht die Gefahr von Verzerrungen des Binnenmarktes.“

In dem Schreiben forderten Copa und Cogeca die Kommission auf, Unterstützung in Form eines Budgets außerhalb des GAP-Budgets zu gewähren und die Einführung befristeter Sonderstützungsmaßnahmen für den europäischen Kartoffelsektor in Erwägung zu ziehen. Zudem forderten die europäischen Landwirte und landwirtschaftlichen Genossenschaften die Europäische Kommission auf, die Artikel 219 und 221 der Verordnungen über die einheitliche GMO in Kraft zu setzen, um eine bessere Organisation der Kartoffel-Lieferketten zu gewährleisten und sie auf künftige Probleme vorzubereiten, die nach der Aufhebung der Einschränkungsmaßnahmen in der EU und in Drittländern auftreten können.