Foto: HHM/Hasenpusch productions

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Der Containerumschlag ist mit 2,2 Mio TEU (20 Fuß-Standardcontainer) gestiegen und erreichte in den ersten drei Monaten ein Plus von 1,8 %. Insgesamt blieb der Seegüterumschlag mit einem Ergebnis von 31,2 Mio t (-2,8 %) laut Hamburg Hafen knapp unter dem Ergebnis aus dem Vorjahresquartal.

„Der Einbruch im Containerverkehr mit russischen Häfen fiel im März mit 81 Prozent hoch aus. Im gleichen Zeitraum konnten wir stark zunehmende Containerverkehre mit polnischen Häfen sowie Häfen in den baltischen Staaten feststellen. Größere Mengen im Verkehr mit diesen Ländern trugen dazu bei, die Minderung im Russlandverkehr auszugleichen, sagte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.
Die Auswirkungen in Folge der erst ab März wirkenden Sanktionen gegenüber Russland waren im ersten Quartal noch nicht in allen Umschlagsegmenten von Deutschlands größtem Universalhafen erkennbar. „Nach einem sehr guten Start im Januar führte im Laufe des Monats Februar der Beginn des Krieges in der Ukraine zu einer Ausweitung der EU-Sanktionen im Handel mit Russland. Im Hamburger Hafen bemerkten wir daraufhin schnell einen Rückgang im Containerverkehr mit russischen Häfen. Das lag vor allem daran, dass viele Linienreedereien mit einem Anlaufstopp reagierten“, so Mattern. Er wies darauf hin, dass die Auswirkungen im ersten Quartal bereits beim Stückgutumschlag zu spüren waren, sich mittlerweile aber deutlicher in nahezu allen Umschlag- und Branchensegmenten zeigen.

Sehr gut habe sich erneut der Güterverkehr auf der Schiene entwickelt. Die Hamburger Hafenbahn konnte im ersten Quartal ein Transportvolumen von 12 Mio t (+1,6 %) abfertigen. Beim Containertransport wurde mit 0,7 Mio TEU ein Plus von 1,4 % erreicht.

Bei der Einschätzung der weiteren Umschlagentwicklung für das Jahr 2022 bleibt die Marketingorganisation des Hamburger Hafens zurückhaltend. Ein Wachstum in Teilsegmenten und einzelnen Containerfahrtgebieten sei jedoch durchaus möglich. Das Gesamtergebnis wird aber deutlich durch den zu erwartenden Rückgang in den von Sanktionen betroffenen Umschlagsegmenten geprägt sein. Das Umschlagergebnis 2022 dürfte somit zum Jahresende deutlich unter der vor Beginn des Krieges in der Ukraine erwarteten Menge von 130 Mio t und 9 Mio TEU ausfallen.