Polen_Flagge_Web_05.jpg

Nur bei einem von 100 Unternehmen in Polen gehen Zahlungen von Firmenkunden pünktlich ein. Genau genommen sind es 0,7 %. Über 99 % der vom Kreditversicherer Coface Ende 2017 befragten Unternehmen gaben hingegen an, dass der Zahlungsverzug für sie der Normalzustand sei.

Trotz des günstigen wirtschaftlichen Umfelds steige die Dauer der Verzögerungen. Im Durchschnitt überziehen die Kunden das vereinbarte Zahlungsziel um 62,5 Tage. Das seien elf Tage mehr als im Jahr zuvor. Betrachtet nach Branchen, erlebe der Einzelhandel mit 15 Tagen die kürzesten Überschreitungen der Zahlungsfristen. 28 % aller Unternehmen berichten von Verzögerungen über drei Monate. Dieses Zahlungsverhalten korrespondiere mit der Branchenbewertung von Coface.
Bei der Gewährung von Zahlungszielen seien die Unternehmen in Polen durchaus vorsichtig. Fast die Hälfte räume Ziele bis 30 Tage ein. Im Durchschnitt seien es 49,4 Tage. Am restriktivsten seien Unternehmen aus dem Einzelhandel, von denen 90 % maximal 30 Tage einräumen.
Die allgemeine Geschäftsentwicklung sehen die polnischen Unternehmen unterschiedlich. Knapp die Hälfte (51 %) erwarte, dass ihre Profitabilität steigt, 39 % erwarten sinkende Gewinne.
Die polnische Wirtschaft wuchs 2017 mit 4,6 % stärker als in den Jahren seit 2011. Die Prognosen seien weiter gut. So erwarte Coface für das laufende Jahr ein Stabilisierung mit einem etwas abgeschwächten, aber soliden Wachstum auf einer breiteren Basis von 3,8 %.