Foto: Petra Bork/pixelio.de

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Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt jetzt davor, dass in Meeresalgen, die vor allem in der Asia-Küche Verwendung finden, bei Untersuchungen besonders hohe Gehalte an Cadmium, Blei, Arsen und Aluminium in getrockneten Blättern nachgewiesen wurden.

Auch die gemessenen Jod-Gehalte seien in der Regel zu hoch und möglicherweise gesundheitsschädlich, so das BVL. Getrocknete Algenblätter werden in der Gastronomie oder von Verbrauchern in Salaten, Suppen und Gemüsegerichten verwendet. Hier kommen großblättrige Meeresalgen wie Seetang zum Einsatz. Bekannte Sorten sind bspw. die Braunalgen Wakame und Kombu sowie die Rotalge Nori, deren Blätter zur Umhüllung von Sushi verwendet werden.
Die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer haben getrocknete Algenblätter bereits 2013 im Rahmen eines bundesweiten Monitoring-Programms untersucht. Neben den potenziell giftigen chemischen Elementen wurden auch die Spurenelemente Jod, Zink, Selen, Mangan und Kupfer untersucht, deren Aufnahme in geringen Mengen für den Erhalt der menschlichen Gesundheit notwendig ist. Allerdings können diese Elemente bei übermäßiger Aufnahme auch negative gesundheitliche Auswirkungen haben.
Bei dem 2018 durchgeführten Monitoring wurden in gut drei Viertel aller Algenproben Jodgehalte von über 20 mg/kg gemessen. Das BfR empfiehlt für Deutschland 0,5 mg Jod pro Tag. Bei 8 % dieser Proben lagen jedoch keinerlei Warnhinweise oder Verbraucherinformationen vor. Da solche Produkte geeignet sind, die Gesundheit zu schädigen, dürfen sie nach den allgemeinen Vorschriften des Lebensmittelrechts nicht in den Verkehr gebracht werden.
Derzeit existieren für getrocknete Algenblätter mit Ausnahme der Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln keine rechtlich verbindlichen EU-Höchstgehalte. Jedoch werden aktuell auf EU-Expertenebene weitere Regelungen zum Schutze der öffentlichen Gesundheit geprüft. Das BVL setzt sich in den entsprechenden Fachgremien der EU-Kommission dafür ein, dass Höchstgehalte für Schwermetalle und Arsen in Meeresalgen festgelegt und weitere Verbraucherschutzmaßnahmen in Bezug auf Jod eingeführt werden.