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2020 haben Verbraucher bewusster und gezielter eingekauft. Dabei haben sie einen höheren Wert auf Regionalität und ökologische Produktion gelegt, wie die aktuellen Zahlen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegebenen Öko-Barometers, zeigen.Die Ergebnisse der Erhebung bestätigen den langfristigen Wachstumstrend des Bio-Marktes

37 % der Befragten gaben an, regelmäßig Bio-Produkte zu kaufen. Knapp 90 % wollen zukünftig zumindest gelegentlich zur Bio-Variante greifen. Für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind weiterhin die Supermärkte entscheidend: Neun von zehn Befragten kaufen hier gefolgt von Discountern (68 %). „Aus Gelegenheits- sind Gewohnheitskäufer geworden und auch insgesamt greifen immer mehr Verbraucher zu Bio-Produkten: Nach ersten Schätzungen wird der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln 2020 bei über 14 Mrd Euro gelegen haben. Das wäre ein Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Die Branche hat in der Pandemie nochmal einen Schub bekommen, hat einen hohen Stellenwert. Das hat – neben unser vielfältigen Förderung des Ökolandbaus – sicher auch mit der Tatsache zu tun, dass es hier ein vertrauenswürdiges staatliches Kennzeichen gibt: unser Bio-Siegel“, so Bundesministerin Julia Klöckner. Zur einheitlichen Kennzeichnung von Bio-Produkten dient in Deutschland vor allem das vom Bundeslandwirtschaftsministerium entwickelte staatliche Bio-Siegel, das in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Seit seiner Einführung im September 2001 ist die Anzahl der registrierten Produkte kontinuierlich gestiegen: Aktuell sind es fast 90.000 Produkte von über 6.000 Unternehmen. Die Verwendung des Kennzeichens ist dabei nicht verpflichtend, wohl aber die Kriterien, die einzuhalten sind und kontrolliert werden. Julia Klöckner: „Das Bio-Siegel zeigt, welche enorme Hebelwirkung ein staatliches Positivkennzeichen haben kann: Der Marktanteil von Bio-Produkten steigt seit Jahren, die Kennzeichnung genießt hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Verbrauchern. Für immer mehr Landwirte wiederum ist das Siegel ein starker Anreiz, ihre Produktion umzustellen – dabei unterstützen wir sie auf vielfältige Weise. Das Bio-Siegel ist zur Marke geworden. Es ist so attraktiv, weil es auszeichnet, was über dem gesetzlichen Mindeststandard liegt. Das macht es uns auch möglich, die Betriebe zu fördern.“ Klar sei aber auch, so die Ministerin weiter, dass es ein gutes Miteinander und eine Annäherung der Produktionsweisen wichtig sei. Es brauche eine Art „Hybrid-Landwirtschaft“: Der Ökolandbau müsse weiter produktiver und die konventionelle Anbauweise ressourcenschonender und tierwohlgerechter werden – und dabei ertragreich bleiben.