Foto: Bejo Samen GmbH

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Bioland e.V. und das Züchterhaus Bejo haben während der Biofach Grundzüge für eine engere Zusammenarbeit unterzeichnet. „Die Zukunft der ökologischen Pflanzenzüchtung gemeinsam gestalten“ ist das definierte Ziel des Abkommens, si die gemeinsame Aussage. Die Zusammenarbeit erstreckt sich von der Mitwirkung bei Versuchsanbau und Sortenbeurteilung bis hin zum strategischen Austausch.

Die Partner möchten die Verwendung von biovermehrtem Saatgut in der Anbaupraxis steigern. Bejo habe deshalb zum Ziel, die Zahl der Sorten, von denen biovermehrtes Saatgut zur Verfügung gestellt wird, auszuweiten. Bioland und Bejo werden sich dafür einsetzen, dass die obligatorische Verwendung von biovermehrtem Saatgut („Kategorie 1“) kontinuierlich, aber mit Augenmaß, um weitere Kulturen ergänzt wird. Eine europaweite Harmonisierung wird als dringliche Aufgabe angesehen, speziell der Einbezug marktrelevanter Erzeugerländer für Bio-Gemüse. Darüber hinaus sei der Einsatz von konventionell vermehrtem, chemisch unbehandeltem Saatgut auf absehbare Zeit weiter notwendig. Bioland wertschätzt ausdrücklich die Bemühungen von Bejo, auch in dieser Kategorie wichtige Sorten anzubieten.
Einigkeit bestehe darin, dass moderne Hybrid-Sorten für den ökologischen Anbau ebenso geeignet sind wie leistungsfähige samenfeste Sorten. Für Bioland sowie für viele weitere organisierte Erzeuger in der EU seien sogenannte CMS-Hybriden, die mit Hilfe von Zellfusionstechniken entstanden sind, ausgeschlossen. Bejo beabsichtige daher, bei der Züchtung neuer Sorten der entsprechenden Kulturen weiterhin Sorten ohne den Einsatz der Zellfusionstechnik zu entwickeln. Grundsätzlich sei der Bio-Sektor weltweit für Bejo ein wichtiges Marktsegment, das gepflegt und ausgeweitet werden soll.
Bioland und Bejo beabsichtigen, sich über relevante Themen bezüglich Pflanzenzüchtung und die Verwendung von Biosaatgut regelmäßig auszutauschen. Die Mitwirkung bei der konkreten Züchtungspraxis werde verstärkt.