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Mit Alternativen zu herkömmlichen Verfahren, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, spricht der Handels- und Dienstleistungskonzern sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Betriebe an. In der Anwendung von Satellitendaten in der Landwirtschaft sieht die BayWa nach eigenen Angaben großes Potenzial, um mögliche Einstiegshürden in Smart Farming speziell für kleinere und mittlere Betriebe zu senken. Für 2019 kündigt das Unternehmen zwei neue satellitenbasierte Düngeverfahren an.

„Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung in der Landwirtschaft maßgeblich auch von der Satellitenfernerkundung geprägt sein wird“, sagte Roland Schuler, BayWa Vorstandsmitglied und verantwortlich für den Bereich Agri Services, im Rahmen der BayWa Pressekonferenz. „Satellitendaten sind für jeden kostenfrei verfügbar. Aber die Daten alleine bringen dem Landwirt keinen Nutzen. Entscheidend ist, diese Daten aus pflanzenbaulicher Sicht valide aufzubereiten und Landwirten für den Praxiseinsatz zur Verfügung zu stellen.“ Für die Aussaat, Düngung und Bewässerung biete die BayWa mit ihren Beteiligungen FarmFacts GmbH und Vista GmbH bereits erprobte Komplettpakete in Kombination mit Satellitendaten an – nicht nur in ihrem Heimatmarkt Deutschland, sondern zum Beispiel auch in Afrika.
Mit N-fix und N-akut – so die Arbeitstitel – sollen 2019 zwei neue satellitenbasierte Verfahren in das FarmFacts Farm-Management-Informationssystem (FMIS) NEXT Farming eingebunden werden. Beide Verfahren ermöglichen in der Kombination eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung, die sowohl das Ertragspotenzial – N-fix – als auch jahresspezifische Einflüsse – N-akut – berücksichtigt. Der Landwirt kann während der Vegetationszeit den Bestand per Satellit überwachen und erhält taggenaue Vorhersagen zum aktuellen Düngebedarf.
Das Projekt „Smart4Grass“ läuft bereits erfolgreich auf vier Pilotbetrieben in Thüringen, Mittelfranken, Oberbayern und Württemberg. Es ermöglicht einen effizienteren Saatgut-Einsatz bei der Nachsaat. Der Fahrer wird entlastet, Grünlanderträge und -qualitäten steigen. Der höhere Proteingehalt im Grundfutter könnte in Zukunft weitere Vorteile in Bezug auf die Düngeverordnung bringen: Sollte die Derogation möglich sein, dürfen Betriebe mit jedem Prozent mehr Protein mehr organischen Dünger ausbringen.
Seit kurzem ist die BayWa Teil des Systems „Bio aus Bayern“ und ist damit befähigt, Agrarerzeugnisse, die die hohen Qualitätsstandards des Bio-Siegels erfüllen, zu handeln.

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