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In einer gemeinsamen Studie haben Bayer, die Universität Exeter und Rothamsted Research die Enzyme in Honigbienen und Hummeln identifiziert, die bestimmen, wie empfindlich diese auf neonikotinoidhaltige Insektizide reagieren.

Ähnlich wie bei anderen Organismen können Toxine in Bienen von Enzymen aus der sogenannten Cytochrom-P450-Gruppe abgebaut werden. Aber noch nie zuvor haben Forscher die P450-Entgiftungsenzyme so umfassend wie jetzt analysiert, heißt es nach Angaben von Bayer. Die Studie identifizierte eine Unterfamilie dieser Enzyme in Bienen – CYP9Q –, die für den schnellen Abbau von Neonikotinoiden wie etwa Thiacloprid sorge. Die Neonikotinoide werden dadurch praktisch ungiftig für Bienen. Bayer sei überzeugt, dass die neuen Erkenntnisse dem Unternehmen helfen werden, sehr gezielt weitere bienenfreundliche Insektizide zu entwickeln – und zwar mit relativ einfachen Methoden (in vitro) in einem frühen Stadium der Produktentwicklung.
„Die Identifikation der Mechanismen, die zu einer angeborenen Toleranz beitragen, hilft uns und den zuständigen Behörden, besser zu verstehen, warum bestimmte Insektizide für Bienen verträglicher sind als andere“, erklärt Dr. Ralf Nauen, der als Insektentoxikologe bei Bayer arbeitet und die Studie geleitet hat. „Die Erkenntnisse aus unserer Studie können auch dazu verwendet werden, potenziell schädliche Wirkungen vorherzusehen und abzuwenden, die daraus resultieren, dass wichtige Abwehrsysteme ungewollt außer Kraft gesetzt werden, beispielsweise durch das Zusammenwirken verschiedener Inhaltsstoffe in Tankmischungen.“ Nauen sei zuversichtlich, dass die notwendigen Kenntnisse und die neu entwickelten Instrumente Innovationen fördern und Bayer dabei helfen werden, selektive Insektizide zu entwickeln.