Bauernpräsident Joachim Rukwied verteidigt demonstrierende Bauern

Foto: DBV-Breloer

Im Interview mit dem Wochenmagazin Stern hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, für mehr Verständnis für die Bauern geworben.

Die Landwirte hätten der Gesellschaft und der Politik zugehört. Rukwied wörtlich: „Wir haben auch verstanden. Wir haben dazugelernt. Auch ich persönlich. Wir setzen seit einigen Jahren viele Dinge um. Wir haben wieder vielfältigere Fruchtfolgen, da gab es Tendenzen zur Verengung. Wir haben in diesem Jahr auf 230.000 Km Blühstreifen angelegt, in einer Breite von fünf Metern. Das ist ein Band, das fast sechsmal um die Erde reicht. Das gab es vor zehn Jahren nicht. Deshalb sind viele Landwirte frustriert, sie sagen: Mensch, ich mach doch schon viel mehr als früher, aber die Kritik nimmt zu. Das trifft viele Landwirte in der bäuerlichen Seele. Einige reagieren mit Wut. Die sagen mir: 'Wir haben die Schnauze voll, wir lassen uns nicht dauernd vorführen.‘“

Rukwied verteidigte gleichzeitig die Landwirte, die gegen mehr Klima- und Insektenschutz protestieren. Rukwied zum stern: „Wir Bauern haben keinerlei Verständnis, dass Ministerin Klöckner gemeinsam mit der Umweltministerin Schulze den Aktionsplan Insektenschutz auf den Weg gebracht hat. Er bedeutet massive Eingriffe in das landwirtschaftliche Wirtschaften. Sie gefährden den kooperativen Naturschutz.“ Laut Bauernpräsident Rukwied sind rund 2,36 Mio ha Ackerland und Wiesen von den Einschränkungen durch die neuen Vorschriften betroffen. Der Plan der Ministerinnen sei in der Praxis nicht umsetzbar.

Topics