Foto: Gleb Semenjuk/AdobeStock

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Zuletzt hatte die Teuerungsrate frischer Lebensmittel im Herbst 2017 auf einem vergleichbar hohen Niveau gelegen wie zurzeit. Aktuell schwächt die Rate etwas ab, aber der Preisabstand zum Vorjahr war im Juni weiterhin hoch. Auswirkungen der Corona-Pandemie waren jedoch in den seltensten Fällen maßgeblich für die Preisänderungen verantwortlich, so die AMI.

Im Juni 2020 kosteten frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge 6,9 % mehr als im Vorjahr. Vor allem höhere Preise in den Warengruppen Obst, Fleisch und Fleischwaren haben die Lebensmittelteuerung im vergangenen Monat getrieben. Entwicklungen aus 2019 sowie die aktuellen Ernten waren im Juni maßgeblich für die Teuerung verantwortlich. Für frisches Obst zahlten die Verbraucher im Juni 18 % mehr als 2019. Alle Segmente kosteten deutlich mehr. Nur einzelne Arten, wie Ananas und Avocados, waren günstiger erhältlich. Erdbeeren verteuerten sich um 27 %. Zwischen der spanischen Heidelbeersaison und dem Beginn der deutschen Ernte gibt es eine deutliche Angebotslücke. Die Preise für Heidelbeeren stiegen um rund 6 %. Deutlich kleinere Mengen stehen an Pfirsichen und Nektarinen zur Verfügung. Die Preise stiegen im Juni um 19 % über das Vorjahresniveau. Ebenfalls zahlten die Verbraucher für Melonen mehr, da auch hier das Angebot kleiner ausfällt. Wassermelonen verteuerten sich um 22 % und Zuckermelonen um 14 %.
Die Gemüseteuerung war dagegen deutlich zurückgegangen, im Juni lagen die Preise nur noch 5 % über dem Vorjahresniveau. Die höchsten Teuerungsrate lag mit einem Plus von 42 % und 61 % im Segment Kohlgemüse. Im Juni zahlten die Verbraucher etwa 11 % mehr für Spargel als 2019. Salate kosteten rund 5 % mehr, während der Preisaufschlag bei Fruchtgemüse mit einem Plus von rund 2 % relativ moderat ausfiel. Zwiebeln (-22 %) kosteten weiterhin deutlich weniger, aufgrund der extrem knappen Marktversorgung im vergangenen Jahr und dem aktuell umfangreichen Angebot aus Neuseeland. Die Frühkartoffelsaison war auf einem – im Vergleich zum Vorjahr – leicht ermäßigten Preisniveau angelaufen. Sie wurde Anfang Juni noch hauptsächlich mit Importware bedient. Billigofferten haben zum Monatswechsel für leichten Druck auf die Preise des Frühkartoffelmarktes gesorgt. Zum Monatsende gab es dann ein größeres Angebot an deutschen Frühkartoffeln. Die Verbraucher sparten bei Kauf von Kartoffeln im Juni etwa 18 % gegenüber dem Vorjahr. AMI