Foto: Pixel-Shot/AdobeStock

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In KW 44 haben sich Vertreter der wichtigen zwiebelproduzierenden Länder Europas bei Dijon getroffen, um u.a. die aktuellen Ernteschätzungen für Zwiebeln auszutauschen. Die AMI hat zudem eine europaweite Zusammenfassung und einen Blick auf den Weltmarkt dazu beigetragen.

Die europäische Zwiebelernte 2021 beläuft sich nach bisherigen Schätzungen auf 7,37 Mio t, ein Plus zum Vorjahr von 10 %. Auffallend ist, dass in den meisten Ländern die Anbauflächen erneut ausgeweitet wurden. Dies trifft auch für die beiden großen Produktionsländer Spanien und die Niederlande zu. So stiegen die Flächen in Spanien um etwa 15 %, in den Niederlanden ist die Anbaufläche für Saatzwiebeln um etwa 11 % ausgeweitet worden. Auch Deutschland und Belgien zeigen ein deutliches Flächenplus. Insgesamt legte die Anbaufläche in wichtigen Ländern der EU und Großbritannien um 9 % zu.

In weiten Teilen Europas waren die Erträge hingegen enttäuschend. Dies trifft vor allem für die mittleren und nördlichen Anbauregionen Europas zu. Das kalte Frühjahr hatte in weiten Bereichen die Entwicklung der Bestände verzögert. Der starke bzw. immer wiederkehrende Regen hat das Wachstum der Kulturen nicht gefördert. Insgesamt sind die Zwiebeln kleinfallender als in den Jahren zuvor.
Anders in Spanien. Nicht nur Flächenausweitungen, sondern auch günstige Witterungsbedingungen haben die Entwicklung der Bestände vorangebracht. Die Kaliber sind wieder deutlich größer als im Jahr zuvor. So trägt vor allem Spanien dazu bei, dass die Zwiebelproduktion in der EU und Großbritannien ein Rekordniveau erreicht.

Die Vermarktung dieser großen Zwiebelmengen stellt eine gewisse Herausforderung dar, insbesondere für den exportorientierten Absatz in den Niederlanden. Bisher verlief das Exportgeschäft dort rege. Bis einschließlich Woche 41 überschritten die Ausfuhren sogar die Rekordmengen des Vorjahres noch leicht. Doch anders als in den beiden Vorjahren zeichnen sich aktuell keine außergewöhnlichen Exportmöglichkeiten ab. Für den weiteren Saisonverlauf könnten die begrenzten Ernten in Südosteuropa, der Ukraine und einigen zentralasiatischen Republiken für Nachfrage sorgen. AMI