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Das deutsche Obstsortiment wird im Juni immer vielfältiger. Nicht nur der Start in die Himbeersaison wurde vor kurzem eingeläutet, auch Johannisbeeren, Stachelbeeren sowie Süßkirschen sind in den deutschen Anbauhochburgen erntereif. Allerdings hat Importware Mitte Juni noch das Sagen, wie die AMI mitteilt.

So prägten bislang Himbeeren von der Iberischen Halbinsel das Angebot. Dort geht die Haupternte Mitte Juni in die Schlussphase. Bis zum Ende der KW 25 dürfte der größte Schwung vorbei sein und der Angebotsdruck nachlassen. Das spricht für einen optimalen Übergang zwischen Import-Himbeeren und deutschen Himbeeren. Denn ab Mitte Juni rechnet die deutsche Produktion mit steigenden Mengen.
Die Ausgangslage ist bei Süßkirschen zum Saisonstart etwas schwieriger. Aktuell ist die Konkurrenz durch Importware noch deutlich zu spüren. Deutsche Süßkirschen haben es schwer am Markt Fuß zu fassen. Die Zufuhren aus dem Mittelmeerraum befinden sich Mitte Juni weiter in steilem Steigflug. Bis Mitte Juni war das deutsche Süßkirschenangebot zwar noch gering, ab KW 25 sollen die Erntemengen aber steigen. Und wie es aussieht, wird eine gute Ernte erwartet, sofern die Witterung in den kommenden Wochen mitspielt. Aus diesem Grund sind die Bemühungen groß, Absatzkanäle in den LEH zu öffnen.
Die Produzenten in Deutschland setzen immer stärker auf den Anbau von Strauchbeeren und Süßkirschen. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Strauchbeerenernte (inklusive Heidelbeeren) von 32.600 t im Jahr 2013 auf 43.000 t im Jahr 2018 gestiegen. Die deutsche Süßkirschenernte ist Jahr für Jahr witterungsbedingt stärkeren Schwankungen unterworfen. Durch die Flächenausweitungen in den vergangenen fünf Jahren um 16 % auf 6.030 ha im Jahr 2018 wächst das Produktionspotenzial. So kann Deutschland im Jahr 2018 auf die bisher größte Süßkirschenernte von rund 44.000 t blicken.
Allerdings ist der deutsche Markt heiß begehrt. Das gilt sowohl für die Süßkirschen als auch für die Strauchbeeren. Die Zulieferungen aus dem Ausland steigen teils noch stärker als die deutsche Produktion. Allein die immer stärkeren Lieferungen aus Spanien und Portugal führten zwischen 2013 bis 2018 fast zu einer Verdopplung der Himbeerimporte. Im Jahr 2018 wurden rund 33.800 t Himbeeren importiert, 2013 waren es noch 17.300 t. Die Süßkirschenzufuhren legten seit 2013 um 23 % auf 43.600 t zu, so die AMI abschließend.