AMI: Corona sorgt für schwierige Startbedingungen in der Spargelsaison

Die Beschaffung von Arbeitskräften für die Spargelernte bleibt weiterhin das beherrschende Thema. Inzwischen hat das Bundesinnenministerium gar ein Einreiseverbot für Saisonarbeitskräfte auf unbestimmte Zeit bestätigt. Die Produzenten versuchen, einige der Anbauflächen in der Entwicklung zu verlangsamen, indem dauerhaft weiße Folie aufgelegt bleibt.

Andere werden mit Ernte und Vermarktung erst zu einem späteren Termin beginnen, und wieder andere ernten mit den verfügbaren Arbeitskräften das, was eben möglich ist. Denn auch wenn die Nachttemperaturen noch niedrig und zum Teil auch frostig sind, hat dennoch die Ernte unter Mehrfachabdeckungen begonnen. Zunächst steigen die Erntemengen nur langsam. Allerdings darf bei der ganzen Diskussion um fehlende Erntehelfer und ein möglicherweise eingeschränktes Angebot auch nicht vergessen werden, dass auch die Nachfrageseite erhebliche Auswirkungen der Corona-Krise spüren wird.

Zur Mitte der 13. Woche ist vor allem über Ware aus den Niederlanden Druck aufgekommen, dem sich auch das deutsche Angebot nicht vollständig entziehen kann. Deutscher Spargel (weiß, 16-26mm) wurde zur Wochenmitte an den Großmärkten im Schwerpunkt um 11,00 Euro/kg verkauft. Das sind knapp 10 % weniger als in der Vorwoche. Die Nachfrage war zur Wochenmitte schwach. Es wird aber ein etwas größerer Bedarf der Wochenmarkthändler in Richtung Wochenende erwartet. Auch die privaten Haushalte haben in den vergangenen beiden Wochen noch nicht so viel Spargel nachgefragt wie im Vorjahr. Dabei mussten sie mit durchschnittlich 7,10 Euro/kg knapp 10 % weniger für Importspargel bezahlen als im Vorjahr. In den Angebotsaktionen des LEH ist Spargel in der 13. Woche insgesamt 14-mal vertreten. Allerdings bleibt auch die Frage, ob sich die Verbraucher in der aktuellen Zeit überhaupt von Angebotsaktionen leiten lassen. Die Lage verändert sich aktuell so schnell, dass Entscheidungen oft nur von Tag zu Tag getroffen werden können.