Logo_Agroscope_23.jpg

Die Land- und Ernährungswirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Dazu gehören u.a. die Klimaveränderung, der Schutz von Luft, Boden, Wasser und Biodiversität sowie die gesunde Ernährung einer wachsenden Bevölkerung. Im Arbeitsprogramm 2022 bis 2025 nimmt Agroscope diese Herausforderungen eigenen Angaben zufolge auf.

Es umfasst über 100 Projekte und setzt sechs Schwerpunkte: die Landwirtschaft im Klimawandel, der Schutz der natürlichen Ressourcen, die Entwicklung agrarökologischer Produktionssysteme, eine wirtschaftliche und artgerechte Nutztierhaltung, eine nachhaltige und gesunde Ernährung sowie eine wettbewerbsfähige Produktion von Lebensmitteln.
Heute würden die landwirtschaftlichen Produktions- und Ernährungssysteme viele Zielkonflikte aufweisen, bspw. zwischen Ertrag und Umweltwirkungen. 'Wir suchen nach Lösungen, um diese Zielkonflikte zu vermindern. Wir vergessen dabei aber nicht, dass die Produzentinnen und Produzenten ein genügend hohes Einkommen erwirtschaften müssen und einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten', sagt die Leiterin von Agroscope, Eva Reinhard.
Im neuen Arbeitsprogramm orientiere sich Agroscope zunehmend an den Prinzipien der Agrarökologie (fao.org/agroecology). Mit einem ganzheitlichen Ansatz will die Agrarökologie die Landwirtschafts- und Ernährungssysteme nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial nachhaltig gestalten. Dazu gehören vielfältige Sorten und Anbausysteme, die Ressourceneffizienz, oder dass Synergien genutzt werden, etwa durch Symbiosen von Pilzen und Pflanzen. Zudem sei es wichtig, Nährstoffkreisläufe zu schließen. Die Welternährungsorganisation FAO sieht in der Agrarökologie große Chancen, um die Nachhaltigkeitsziele der UNO zu erreichen.
Einen starken Fokus legt Agroscope künftig auf die Systemforschung: Problemstellungen werden über Fachgebiete hinaus im Gesamtsystem der Land- und Ernährungswirtschaft untersucht – bspw. auch mit Bäuerinnen und Bauern sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Das Wissen erarbeitet sie vermehrt in Ko-Kreation zusammen mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. 'Wir wollen nicht nur für die Praxis forschen, sondern mit der Praxis', sagt Eva Reinhard.